Da in den Sommermonaten auch Landwirte Hochsaison haben wird auch bei der FF Weistrach für eventuelle Notfälle geübt.

Daher führte vor kurzem die Gruppe 4 eine Übung zum Thema "Landwirtschaftlicher Unfall" durch.

Als Übungsannahme überlegte sich Gruppenkommandant Friedrich Panholzer folgendes Szenario. Bei Reparaturarbeiten eines Kippers wurde eine Person im Brustbereich unter den Kipper eingeklemmt. Nachdem der Traktor gesichtert war, konnte mit der Menschenrettung begonnen werden. Zum Einsatz kam der hydraulische Rettungszylinder mit dem man den Kipper mühelos anheben konnte. Damit das Gerät im Boden nicht versank wurden Hölzer untergelegt.

Nach 1 Stunde konnte die 7 Feuerwehrmänner die interessante Übung beenden.

Am 31.07.2015 wurde die monatliche Übung der Gruppen 5 und 6 durchgeführt. Aus diesem Grund luden die Kameraden Klaus und Andreas Pickl zur Übung in den elterlichen Bauernhof ein.

 

1 Station: Entstehungsbrand und Personenrettung vom Heuboden!

Während eine Hochdruckleitung zum Brandherd verlegt wurde, rüsteten sich 3 Mann mit schweren Atemschutz aus. Aufgrund der Größe des Heubodens musste der HD Schlauch zweimal verlängert werden. Die Personenrettung wurde vom Atemschutztrupp mittels Schaufeltrage durchgeführt. Anschließend wurde der Patient über die Schiebeleiter möglichst schonend aus dem Objekt transportiert. Bei der Übungsbesprechung stellten wir fest, dass dieser Einsatzablauf zum Standardprozedere gehört und die Feuerwehrmänner diese Techniken aus dem Effeff beherrschen.

 

2. Station: Person unter Güllefassreifen eingeklemmt!

Die zweite Station hatte es in sich und verlangte daher Einsatzleiter Gregor Payrleitner alles ab. Die Person wurde direkt unter den Reifen eines mit Sechstausend Liter beladenen Güllefasses (Wasser) eingeklemmt (Gesamtgewicht ca. 8 Tonnen). Nach der Absicherung des Traktorgespannes mittels Radkeilen und Seilwinde konnte mit der Personenrettung fortgefahren werden.

Nach einer Unterbaukonstruktion mit Pölzholz versuchte man die Achse mittels Hebekissen zu heben. Dieser Versuch scheiterte. Danach wurde mit dem Spreizer versucht das Fass zu heben. Durch die leichte Schräglage der Wiese und den starken Druck verdrehte sich das Pölzholz. Daher musste auch dieser Versuch abgebrochen werden.

Als diese beiden Varianten ausgeschöpft waren veranlasste der Einsatzleiter das Fass auszulassen. Damit das Güllewassergemisch nicht unter das Fass und auf den Patienten läuft wurde mit einer Plane das Wasser abgeleitet. Durch die Erleichterung von einigen Tausend Liter konnte das Fass mit dem Spreizer gehoben und der Patient unter dem Reifen hervorgezogen werden.

 

Bei der Übungsbesprechung wurden weitere Optionen mit Hydraulikzylinder, Seilwinde und Südbahnwinde besprochen. Die begrenzten Anschlagmöglichkeiten wie auch der Platzmangel unter dem Fass machen so eine Rettung nicht leichter. Da in so einem Fall die wahrscheinlich schnellste Rettung erforderlich ist wurde auch besprochen das Fass an der Achse mit Holz unterzubauen (ggf. Hebekissen dazwischen) und die Reifen auszulassen um den Druck vom Patienten zu nehmen.

Im steilen Gelände ist das wieder eine andere Sache........ 

Die FF Weistrach stand mit 10 Mann und 2 Fahrzeugen rund 3 Stunden im Übungseinsatz.

 

Passend zur heißen Wetterlage wurde am Freitag den 03.07.2015 eine Nassübung zum Thema Wasserförderung über längere Strecken durchgeführt. Um das Übungsszenario so realistisch wie möglich zu machen wurde ein Teil eines abgedroschenen Strohfeldes angezündet. Um eine Ausbreitungsgefahr zu Verhindern wurde im vorhinein rund um den Übungsbereich die Erde umgeackert.

 

Am Übungsort angekommen stand das Feld bereits in Brand. Umgehend wurde vom nächstgelegenen Bach der "Zaucha" eine 300 Meter lange Relaisleitung mit 15 B Schläuchen gelegt. Zeitgleich bekämpfte die Mannschaft des Rüstlöschfahrzeuges 2000 mit einem Hochdruckrohr (120 Liter/Min) den Flächenbrand. Einige Kameraden rüsteten sich mit Feuerpatschen aus um die Brandausbreitung zu Verhindern, was auch sehr gut funktionierte.

 

Innerhalb kürzester Zeit konnte die Relaisleitung an Rüstlösch Weistrach zur Einspeisung angeschlossen werden. Danach wurde die Brandbekämpfung um ein Hohlstrahlrohr (Variabel bis 400 L/Min) und ein B Strahlrohr ohne Mundstück ( 800 L/Min) erweitert. Zur Spitzenzeit wurden daher 1320 Liter pro Minute auf das Feld aufgebracht. Nachdem das Feuer gelöscht war, wurde mit den Nachlöscharbeiten begonnen.

 

Unglücklicherweise verlor Verwaltermeister Gregor Payrleitner bei 35 Grad Außentemperatur die Kontrolle über sein Hohlstrahlrohr und durchnässte seine umliegenden Kameraden. Die Antwort der B Strahlrohrbesatzung folgte prompt. Umgehend beteiligte sich auch der Rohrführer des Hochdrucks an der Wasserschlacht. Nach rund 2 Stunden konnten 14 völlig durchnässte Feuerwehrmänner einrücken ;-)

Nachdem im letzten Jahr eine Übung zum Thema Umgang mit Rindern und Kälber durchgeführt wurde, stand dieses Jahr eine Übung mit Schweinen am Abendprogramm. Um unsere Einsatzbekleidung nicht zu verunreinigen, wurde die Übung in Arbeitsgewand durchgeführt.

Zu Beginn wurde das Wesen der Schweine erklärt, weiters diskutierten wir über das Verhalten der Tiere bei Gefahrensituationen. Nach einem Rundgang im Betrieb wo unter anderem über die Brandabschnitte und Fluchtwege gesprochen wurde, ging es in die schon mit Spannung erwartete Praxis.

Gestartet wurde mit zwei älteren Tieren , da diese schon etwas ruhiger waren. Diese liesen sich relativ gut Steuern, nur eine kleine Stufe (ca. 10cm) wollten die Tiere anfänglich nicht überwinden.

Als nächste Steigerungsstufe wurde mit 2 lebhaften und schnellen Jungtieren gearbeitet. Dabei mussten wir feststellen, dass diese Jungtiere schon deutlich schneller und nur mit flinken Bewegungen gut zu lenken waren. Als sehr wichtig stellte sich das Ruhige Arbeiten und die Lärmreduktion heraus, da somit auch die Tiere sehr ruhig und kooperativ blieben.

Als Königsdisziplin stellte sich das Arbeiten mit dem über 200 Kilo schweren Eber heraus. Dabei mussten wir erkennen, dass dieses Kraftpaket sich keinen Millimeter bewegt, wenn es nicht möchte. Somit musste dieser Versuch abgebrochen werden.

Zum Abschluss wurde mit kleineren Ferkeln gearbeitet. Die Ferkel wurden im Hof frei gelassen und mussten von den Mitgliedern eingefangen werden. Nach einer kurzen Einführung über die richtige Tragetechnik konnten wir gemeinsam alle Tiere in den sicheren Stall bringen. Ein herzliches Dankeschön gilt den Kameraden Helmut Öfferlbauer und Alexander Aigner für die Übungsausarbeitung.

Anmerkung: Für die Feuerwehrmänner ist es äußerst wichtig auch mit echten Tieren zu Üben um im Ernstfall auch richtig reagieren zu können. Das Wohl der Tiere stand immer an oberster Stelle.

Am 21.03.2015 um 13:00 Uhr war es wieder so weit. Organisator Verwaltermeister Gregor Payrleitner konnte insgesamt 12 Mitglieder der Gruppen 5/6 zum zweiten Einsatznachmittag begrüßen. Wie auch letztes Jahr lag der Themenschwerpunkt bei den Rettungtechniken nach einem Verkehsunfall.

Als ersten Programmpunkt wurde eine theoretische Schulung im Sitzungssaal durchgeführt. Der Vortrag begann cronologisch einem echten Einsatz mit den Themen: Alarmierung, Persönliche Schutzausrüstung, Anfahrt, Unfallstellen und Fahrzeugabsicherung, Personenbetreuung und Brandschutz, Menschenrettung, Aufräumarbeiten, Einrücken und Einsatznachbesprechung. Dabei wurden natürlich auch interessante Diskussionen in der Mannschaft besprochen.

 

Der durch eine Powerpointpräsentation unterstütze Vortrag beinhaltete ausserdem Bilder über Rettungstechniken zum Öffnen von Fahrzeugtüren, Stabilisieren des Fahrzeuges, Glasmanagement usw.

 

Nach rund einer Stunde theorie wurde mit der Praxis beim vorbereiteten Übungsplatz hinter dem Feuerwehrhaus gleich neben der Katastrophenschutzhalle begonnen.

Am Übungsplatz wurden von Gregor Payrleitner, Manuel Steindl und Patrick Hörtler gleich 4 Fahrzeuge vorbereitet. Im Vorfeld wurden aus den Fahrzeugen alle Betriebsmittel ausgelassen, danach folgte die Deformierung der Fahrzeuge mittels JCB Baggerlader.

Station 1: PKW steht auf Reifen Schwerpunkt Glasmanagement, Türöffnung und Patientenbetreuung

 

Station 2: PKW in Dachlage Menschenrettung durch Kofferraum bzw. Seitentür

Station 3: PKW in Seitenlage Fahrzeugstabilisierung und Menschenrettung, Händisches Aufstellen des PKW´s

Station 4: komplett deformiertes Fahrzeug mit 3 Übungspuppen in der Fahrgastzelle Schwerpunkt Menschenrettung

Um die Personenrettung hautnah mitzuerleben stellten sich die Kameraden freiwillig als Unfallopfer zur Verfügung um im Anschluss die Rettung von der Patientenseite zu schildern.

 

Bei diesen 4 Stationen konnten die Weistracher Feuerwehrmänner die verschiedensten Rettungstechniken in der Praxis testen und das Verhalten der hydraulischen Rettungsgeräte Spreizer/Schere/Stempel besser kennenlernen.

 

Um 18:00 Uhr bedankte sich Übungsleiter Gregor Payrleitner für die motivierte Übungsbeteiligung. Durch diese Festigungsstufe in Form eines Einsatznachmittages können sich die Einsatzleiter der Feuerwehr weiterhin auf eine TOP ausgebildete Mannschaft verlassen.